Warum Improvisation trainieren, wenn wir es doch alle täglich tun?

Warum Improvisation trainieren, wenn wir es doch alle täglich tun?

Im Moment reagieren

Wir Menschen besitzen die Fähigkeit, spontan zu reagieren, Entscheidungen im Moment zu treffen und sich an unvorhergesehene Situationen anzupassen. Manche fordert dies jedoch mehr heraus als andere. Sie erleben in solchen Situationen Stress oder gar Angst und fühlen sich überfordert – ihre Improvisationsfähigkeit wird dadurch ausgebremst.
Das Trainieren der Improvisationsfähigkeit im sicheren Rahmen (zum Beispiel hier) trägt dazu bei, die Selbstwirksamkeit und die mentale Gesundheit zu stärken.
Zunächst fördert das Training das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl. Durch das Üben von Improvisation lernt man, der eigenen Intuition zu vertrauen und Entscheidungen mit Überzeugungskraft zu treffen. Im Übungskontext, wo es um „Nichts“ geht (außer eben um den Übungseffekt), werden diese Momente als positive Erfahrungen erlebt. Größeres Vertrauen und mehr Selbstsicherheit übertragen sich durch diese Erlebnisse auch in andere Lebensbereiche.

Gruppe junger Menschen gibt sich Fistbump
Bild von Fauxels | Pexels

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Vertrauen und Gelassenheit spüren

Beim Improvisieren übt man, im Moment präsent zu bleiben und auf sich zu vertrauen. Man ist stärker in unsicheren Situationen und begegnet Unvorhersehbarem mit mehr Toleranz. Improvisationsfähigkeit bedeutet also, sich bewusst zu sein, dass wir keinem Plan folgen „müssen“ – und auch „planlos“ handlungsfähig sind. Gefühle von Überforderung, Stress oder Angst werden durch Übung bewusst und benennbar und somit reduziert. Gelassenheit in unsicheren Situationen kann wachsen.

Tipp: Den gegenwärtigen Moment anzunehmen, ist besonders nützlich für Personen, die mit dem Grübeln kämpfen. Statt sich auf vergangene oder zukünftige Ereignisse zu konzentrieren, wird geübt sich auf die Gegenwart zu fokussieren.

Gemeinsam kreatives Schaffen

Improvisieren zusammen mit anderen fördert auch das Gefühl von Verbundenheit. Es erfordert Zusammenarbeit und gute Kommunikationsfähigkeit. Dies führt zu stärkeren Beziehungen und einem Gefühl der Zugehörigkeit. Die hierbei entstehende soziale Unterstützung hat einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden.

Schließlich erfordert die Improvisationsfähigkeit auch eine offene Einstellung und geistige Flexibilität.

Was ist damit gemeint?

  • Jede Situation mit der Bereitschaft zu erkunden, neue Ideen zu akzeptieren und interessante Perspektiven einzunehmen.
  • Die offene Haltung und Akzeptanz zu kultivieren, fördert die Kreativität, so dass neue Lösungswege entdeckt und ausprobiert werden.
  • Ein guter Zugang zur eigenen Kreativität kann ebenso für die mentale Gesundheit vorteilhaft sein.

Insgesamt erlebe ich das Training der Improvisationsfähigkeit als unterhaltsame und lohnende Möglichkeit, die eigene mentale Gesundheit zu verbessern. Wie von selbst stärkt man dabei wichtige Faktoren der Resilienz gegenüber den Herausforderungen des Lebens.

Wenn Sie weitere Fragen zu konkreten Themenbereichen der Gesundheitspsychologie haben, melden Sie sich gerne bei mir.

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