„Kintsugi“ – Wie wir unsere eigene Unvollkommenheit umarmen

„Kintsugi“ – Wie wir unsere eigene Unvollkommenheit umarmen

Bruchstellen vergolden

In Japan gibt es eine Tradition, zerbrochene Keramik mit einem bestimmten Lack wiederherzurichten und die Bruchstellen zu vergolden. Die Methode und Philosophie dahinter heißt „Kintsugi“.

Die Sprünge und Lücken der Keramik werden nicht vertuscht, sondern bewusst hervorgehoben und veredelt. Es geht nicht darum, dass das Objekt nach der Reparatur wieder aussieht wie neu, sondern die Unvollkommenheit zu integrieren. Dadurch übt man sich in der Wertschätzung dafür, dass dieses Objekt etwas „erlebt“ hat.

Teabowl repaired with Kintsugi

Auch im psychologischen Sinne

Ich finde, das zugrundeliegende Gedankenbild ist sehr gut auf eigene Lebensereignisse übertragbar: Vieles hat uns geprägt. Und oft meinen wir, nach außen den Schein des Unversehrten geben zu müssen. Wenn wir allerdings für uns beschließen, Krisen und andere einschneidende Erlebnisse zu akzeptieren und in unser Leben und unseren Alltag zu integrieren oder gar bewusst zu sagen: „Ja, das gehört auch zu mir und ich zeig das her!“, zeugt dies umso mehr von Stärke und Genesung.

Sich Zeit zum Verarbeiten von einschneidenden Erlebnissen zu nehmen, ist wichtig, um gestärkt daraus hervorzugehen. Das kann der bewusste Abschied eines geliebten Menschen sein, die Verarbeitung der Geburt eines Kindes, eine klare Trennung vom Partner oder die Integration einer Krankheit, die einem die eigene Vergänglichkeit vor Augen führt.

Entscheiden Sie selbst, wie Sie Ihr Leben lebenswert gestalten.

Ich unterstütze Sie gerne auf diesem Weg.

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